04Apr 2021

Um das Immunsystem zu unterstützen, lassen sich als begleitende Maßnahmen Therapien mit Infusionen und Sauerstoff durchführen. Ansonsten werden die Sauerstoff- und Infusionstherapie bei anderen Indikationen angewendet.

Was ist eine Infusionstherapie?

Hierbei werden den Patienten entweder kontinuierlich oder zeitlich begrenzt Flüssigkeiten parenteral gegeben, die Medikamente und Elektrolytlösungen enthalten. Die Gabe erfolgt intravenös in der Regel über einen zentralen Venenkatheter (ZVK). Es kommen je nach Indikation folgende Infusionslösungen zum Einsatz:

  • isotonische Kochsalzlösung
  • Vollelektrolytlösung
  • Glukoselösung
  • kolloidale Lösung
  • osmotherapeutische Lösung

Die isotonische Kochsalzlösung ist in der Regel eine Trägerlösung für Medikamente. Sie verhält sich zum Blutplasma isoosmotisch und zieht daher in der Vene keine Flüssigkeit extravasal (aus umliegendem Gewebe) an. Des Weiteren verhält sie sich intravasal, verbleibt also in der Vene und gelangt nicht oder wenig in das umgebende Gewebe. Das bewirkt das osmotische Gleichgewicht zwischen den Flüssigkeitsräumen. Die Lösung enthält 9 % Kochsalz. Bei Nierenschwäche oder Dialysepflicht ist die Kochsalzlösung gegenüber einer Vollelektrolytlösung grundsätzlich zu bevorzugen, weil sie keine weiteren Elektrolyte enthält. Ansonsten kommt sie wegen der Gefahr einer Hypernatriämie eher selten zum Einsatz. Eher bevorzugt man Vollelektrolytlösungen mit Elektrolyten von Natrium, Calcium, Kalium und Magnesium in Konzentrationen, die weitestgehend denen im Blut entsprechen. Organische Puffer wie Acetat sind ebenfalls enthalten. Die Vollelektrolytlösungen sind isotonisch und dienen der Flüssigkeitszufuhr unter anderem bei parenteraler Ernährung sowie bei der Volumentherapie. Glukoselösungen mit Konzentrationen von 10 bis 40 % verhalten sich extravasal. Sie werden bei einer Hypernatriämie, bei einer Hypoglykämie und ergänzend bei der parenteralen Ernährung gegeben. Kolloidale Lösungen erhöhen im Blutgefäß den kolloidosmotischen Druck und halten damit das Wasser. Sie dienen als Volumenersatz bei einem hypovolämischen Schock. Bei Sepsis dienen sie der Volumentherapie. Osmotherapeutische Lösungen erhöhen durch Wirkstoffe wie Mannit oder Glycerin den osmotischen Druck im Extrazellulärraum und entziehen dem Gewebe damit Wasser. Mit der Infusionstherapie erhält das Immunsystem die nötige Unterstützung durch ein ausgewogenes Gleichgewicht an Nährstoffen und Elektrolyten.

Sauerstofftherapie

Viele Erkrankungen, auch die Anfälligkeit gegenüber Infektionen, basieren auf einem gestörten Sauerstoffhaushalt. Dagegen hilft eine Sauerstofftherapie. Zu wenig Sauerstoff im Blut führt zu Mangelerscheinungen im Gewebe, die sich an Durchblutungsstörungen und Neuropathien erkennen lassen. Auch die Leukozyten (weiße Blutkörperchen) benötigen Sauerstoff. Sie bekämpfen Krankheitserreger (Viren, Bakterien, Pilze), Tumorzellen, Würmer und unverträgliche Stoffe (Toxine). Im Immunsystem spielen Leukozyten eine herausragende Rolle. Von ihnen existieren verschiedene Varianten, so neutrophile Granulozyten, Makrophagen (Fresszellen) und dendritische Zellen. Mangelnder Sauerstoff schwächt sie und macht sie schlimmstenfalls handlungsunfähig. Damit verliert das Immunsystem einen Großteil seiner Wirkung. Eine Sauerstofftherapie (sogenannte Oxyvenierung) kann auf verschiedenen Methoden basieren. Grundsätzlich erhält das Blut reinen Sauerstoff in exakter, behutsamer Dosierung. Folgende Varianten gibt es:

  • intravenöse Verabreichung von Sauerstoff
  • Ozonbehandlung mit Maske
  • Darminsufflation mit einem Gemisch aus Sauerstoff und Ozon
  • hämatogene Oxidationstherapie (Transfusion von UV-bestrahltem, mit Sauerstoff angereichertem Blut)

Alle genannten Therapiemaßnahmen wirken lange, weil die Blutkörperchen wieder ausreichend Sauerstoff erhalten und ebenso das körpereigene Enzymsystem wieder freie Radikale neutralisieren kann. Die Effizienz konnte durch zahlreiche Studien belegt werden.