06Apr 2021

Außerklinische Intensivpflege stellt die Angehörigen vor eine große Herausforderung, sowohl emotional als auch organisatorisch.
Wichtig ist es, engen Kontakt zu den behandelnden Ärzten in der Klinik zu halten.

Außerklinische Intensivpflege – was ist das und wann wird sie durchgeführt?

Die häusliche Intensivpflege ist eine Art der Krankenpflege. Sie ist für Personen gedacht, die zuhause betreut werden können, dabei aber eine ständige Überwachung benötigen und intensivmedizinisch versorgt sein müssen.
Die Pflege findet entweder im häuslichen oder auch in einer Intensivpflege-WG statt.
Die häusliche Intensivpflege ist aus der Idee geboren, dass viele Menschen sich ungerne in Krankenhäusern aufhalten und zuhause einfach besser und schneller wieder gesund werden.

Mögliche Krankheiten

Nicht alle Krankheiten können zuhause betreut werden. Zudem ist eine Pflege zuhause auch immer nur in Absprache mit Krankenhaus, Fachärzten, Pflegedienst, sowie dem Patienten und der Familie möglich. Alle Parteien müssen zu einer Pflege zuhause bereit sein.

Diese kommt dann beispielsweise für die folgenden Krankheiten in Frage:

  • Hirnschädigungen (angeboren oder erworben)
  • ALS (Amyotrophe Lateralsklerose)
  • COPD
  • Koma
  • Folgen durch eine Frühgeburt
  • Lungerkrankungen
  • Muskelatropien
  • Mucoviszidose
  • Schädel-Hirn-Trauma
  • Wachkoma
  • Turmorerkrankungen

Die Aufzählung ist nicht abschließend.

Ärztliche Versorgung in der Intensivpflege zuhause

Ein Problem kann die ärztliche Versorgung aus. Der eigene Hausarzt übernimmt die Pflege oft nicht, weil er sich mit dem Krankheitsbild und der Pflege allgemein nicht gut genug auskennt. Es muss daher ein passender Facharzt gefunden werden. Bei der Suche nach diesem kann Ihnen Ihr Pflegedienst weiterhelfen.

Für die Pflege zu Hause wird außerdem ein entsprechender Pflegedienst benötigt.

Belastung für die gesamte Familie

Die Pflege zu Hause kann sehr belastend für alle Beteiligten sein, es betrifft die gesamte Familie. Es sollte nur in Erwägung gezogen werden, wenn sich alle Beteiligten darüber einig sind. Zu einer Pflege zu Hause kann niemand gezwungen oder überredet werden. Jeder muss mit vollem Herzen dabei und dazu bereit sein.
Es muss daher im Vorfeld genau überlegt werden, was machbar ist und zwar für alle Beteiligten.

Vor der Aufnahme einer häuslichen Pflege sollten daher auch andere Möglichkeiten, etwa eine stationäre Pflege, überdacht werden.
Soll es tatsächlich die häusliche Pflege sein, so müssen erst einmal die nötigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Die Zimmer müssen entsprechend vorbereitet werden, ein Facharzt und ein Pflegedienst müssen gefunden werden. Erst dann kann darüber nachgedacht werden, den Patienten nach Hause zu holen. Jeder Schritt sollte sorgfältig abgewogen und überlegt werden.

Beim Pflegedienst sollte unbedingt einer herausgesucht werden, die auf die Intensivpflege spezialisiert ist. Auch Angehörige können zur Pflege geschult werden. Wenn die Pflege von Angehörigen übernommen wird, ist das für die Patienten oft einfacher. Für eine Pflege zu Hause ist dies allerdings keine Voraussetzung, die Arbeiten können auch von einem Pflegedienst übernommen werden.
Dabei können die Arbeiten nicht von jedem Pflegedienst übernommen werden. Die entsprechende Spezialisierung oder Schulung in diesem Bereich ist notwendig. Dabei kann die häusliche Pflege nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Kindern durchgeführt werden.

Der Pflegedienst führt dabei nicht nur die pflegerischen Aufgaben durch. Er steht auch für eine Beratung vom Patienten und dessen Familie zur Verfügung.

COPD
Die Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (englisch: chronic obstructive pulmonary disease) ist eine Erkrankung der Lunge mit einer dauerhaften Verengung der Atemwege, die insbesondere die Ausatmung erschwert. Verursacht wird die Erkrankung durch eine Entzündung der kleinen Atemwege in Folge langjähriger Einatmung schädlicher Partikel. Das führt zur Schleimproduktion und anschließend zur Zerstörung des Lungengewebes. Patienten leiden meistens an den Symptomen einer chronischen Bronchitis wie Atemnot bei Belastung, Husten oder vermehrtem Auswurf. Das Fortschreiten der Erkrankung kann nur durch die Beseitigung der Ursache (z. B. Rauchstopp) verhindert werden.